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Aktuelle Projektarbeit in San Rafael del Sur

Kurz nach seiner Rückkehr nach Nicaragua hat uns unser Koordinator Franz Thoma eine knappe Übersicht über die aktuell laufende Projektarbeit zugeschickt. Auch ohne von der Stäpa geförderte Großprojekte ist das Büro in San Rafael und das Team von CEDRU offensichtlich stark gefordert. Das wird sich noch steigern, denn Anfang August hat das BMZ für die nächsten eineinhalb Jahre die Förderung eines weiteren Projekts zur Armutsbekämpfung zugesagt!

 

Hallo Berlin! Jetzt bin ich schon wieder 2 Wochen in Nicaragua, Zeit für einige Kurzinfos.
Es war übrigens ein superschöner Aufenthalt in Berlin und es hat viel Spaß gemacht, Euch alle wieder zu sehen. An dieser Stelle meinen Dank für alle diese anstrengenden "Betreuungsangelegenheiten" und Feste für die Nica-Delegation, in deren Genuss ich auch kam! Die ursprüngliche Idee von mir, Urlaub zu machen, war wohl nichts, da ich in den letzten Tagen jede Menge Bürokratie abarbeiten musste. Außerdem sind wir an einer Neustrukturierung des Büros und an der Vorbereitung des Danida- und des Senatsprojektes dran.

 

Nebenbei läuft der revolvierende Fond und auf Grund des guten Verhältnisses zu MagFor (Landwirtschaftsministerium) wurden an uns 354 Sack verbessertes Mais-Saatgut NB-6 für die Zone San Rafael del Sur und la Villa El Carmen (oder Villa Fonseca), die benachbarten Landkreise, übergeben. 195 Sack wurden schon zur ersten Aussaat (primera) an die KleinproduzentInnen verteilt. Leider sind alle Pflanzen auf Grund fehlenden Niederschlags vertrocknet.. Der Rest des Saatguts ist im Lager in San Rafael del Sur.

 

Zusätzlich gab es von MAGFOR 150 Sack verbessertes Sorgo-Saatgut (Hirse), davon wurden 62 Säcke gleich an ausgewählte Bauernfamilien verteilt, der Rest befindet sich ebenfalls im Lager. Das läuft alles im Rahmen des nationalen Programms Libra por Libra (Pfund für Pfund). Im Programm der seguridad alimentaria, (Lebensmittelsicherheit), ebenfalls vom Landwirtschaftsministerium MagFor initiiert, gab es weitere 188 Sack verbessertes Mais-Saatgut, was sich ebenfalls im Lager befindet. Das gelagerte Saatgut wird in der zweiten Aussaatzeit im August/September an die Bauern verteilt.

 

Beantragt seitens Cedru (für postrera = zweite Aussaatzeit im Jahr) und von MAGFOR auch schon zugesagt, ist weiteres verbessertes Saatgut, wie 160 Sack Bohnen und noch mehr Mais und Sorgo. Für 60 kleinbäuerliche Familien wird Sesam (ajonjoli) bereitgestellt. Insgesamt können damit mehr als 1000 Familien in diesem Jahr begünstigt werden. Das ist eine enorme Ziffer, das kann mit dem bisherigen Personalbestand nur unter großen Anstrengungen exakt kontrolliert werden. Das ist praktisch ein eigenständiges Projekt, ohne dass das Personal dafür bezahlt wird, aber es ist auch hervorzuheben, weil erstaunlich, dass das Landwirtschaftsministerium dieses enorme Vertrauen in CEDRU setzt, diese komplexe Aktion durchzuführen.

 

Alphabetisierung:
Das Programm läuft seit der Einführung im Jahr 2002 unter dem Prodisa-Projekt praktisch ohne Unterbrechung weiter. Momentan sind 123 Begünstigte mit 8 LehrerInnen und einem Supervisor mit von der Partie. Davon haben 44 TeilnehmerInnen ein Stipendium von Paebanic (spanische NGO) erhalten (Mechaniker, Schreiner, Elektriker, Friseuse), was natürlich ein wunderbarer Nebeneffekt ist.

 

Wir arbeiten daran weiter, positive Vernetzungen herbeizuführen.Gestern gab es ein erstes Treffen der Bürgermeister - Ämter aus Villa Carlos Fonseca, San Rafael del Sur und El Crucero (es fehlte noch das Bürgermeisteramt von Diriamba, was zum nächsten Treffen dabei sein soll) Das Ganze kam auf Initiative von uns zustande. Die spanische NGO "amigos de la tierra" ,durch ihren Zentralamerikarepräsentanten Guillermo vertreten, ist sehr an einem größeren Zusammenschluss der einzelnen Umweltkommissionen dieser vier Gemeinden interessiert, zwecks eventueller Formulierung eines übergreifenden UmweltschutzProjektes. Die Direktive der Pipitos wurde über die ASAtInnen- Spende von 1600 Dollar informiert und nach Transfer und Übergabe des Geldes kommen die dementsprechenden Übergabebilder und Dokumente.

 

Dr. Martin Almendares, Direktor des Gesundheitszentrums in San Rafael del Sur, in Berlin auch unter dem Namen "El Doctore" bekannt, besorgt notwendige Materialien und Statistiken aus dem Gesundheitsbereich für die eventuelle Formulierung eines Gesundheitsprojektes EU.

 

Saludos
Franz

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